Archive for September, 2011

Eine Mikrokredit-Stiftung für Ruanda: „33 Nähmaschinen für Musanze“

Samstag, September 24th, 2011

Anfang August war ich mit einem ruandischen Freund in einer Näherinnen-Kooperative in Musanze, im Norden von Ruanda. Das liegt am Fuss der Vulkan-Regenwälder an der Grenze zu Ruanda. Und dort gibt es noch weniger Jobs als in der Hauptstadt Kigali.

Die Näherinnen-Kooperative (bei der es im übrigen auch Näher gibt) bildet aus. Jeweils 20 Näherinnen und Näher lernen in einem halben Jahr zuschneiden und Nähen, Maße nehmen und mit der mechanischen Nähmaschine arbeiten. Alle sechs Monate bekommen also 20 Menschen ihr Abschluss-Zertifikat und können sich in ihren Dörfern eine kleine Existenz aufbauen. Wenn Sie denn eine Nähmaschine hätten.

Als ich die Kooperative besuchte, habe ich den dortigen Vorstand gefragt: „Was braucht ihr denn am dringendsten, dann besorge ich Euch das. Irgendwie.“ Ihre Antwort: „Wir wollen den Näherinnen eine Nähmaschine mitgeben können“. Autsch. Wir haben diskutiert und gerechnet und herausgekommen ist folgendes:

  1. Die Kooperative finanziert jeder Näherin eine Nähmaschine
  2. Die Kooperative schließt mit jeder Näherin einen Kreditvertrag
  3. Die Näherin zahlt die Nähmaschine (Anschaffungspreis: 80 Euro) in 16 Monatsraten zurück
  4. Wir kalkulieren mit einer Kreditausfallrate von maximal zehn Prozent
  5. Von dem zurück gezahlten Geld werden wieder neue Nähmaschinen finanziert

Ein nachhaltiges Konzept in Form einer Stiftung. Dazu ist allerdings ein Kapital-Stock nötig. Insgesamt im Gegenwert von 33 Nähmaschinen. Schau hier:

Was ich jetzt also brauche sind noch 33 32 31 30 29 28 27 26 26 25 24 21 26 20 19 18 17 16 15 14 12 11 10 9 8 765432 1 33* mal den Gegenwert einer Nähmaschine. Ein ganze Reihe von Leuten haben schon gespendet und sind hier**) und hier ***) verewigt. Wer also überweist, der bekommt außerdem

  • eine Spendenbescheinigung
  • einen Backlink hier vom Blog
  • ein Fotos mit „eurer“ Nähmaschinen – das könnt Ihr dann veröffentlichen auf Eurer Website, wenn Ihr wollt
  • gutes Karma

**) Der erste, der gleich gespendet hat war Professor Eku Wand von Eku Interactive.

***) Nachtrag: Die weiteren edlen Spender:
Ausserdem haben die Sherpas von Sherpatec, Nils Hennig vom Shoppinglotsen und die G2 Internet GmbH 80 Euro überwiesen. Und es kam Geld von dem Jobportal-Betreiber Spirofrog , von Modegutscheine.org (die haben aber keine Gutscheine für afrikanische, nur für europäische Mode) sowie vom Wüstenigel, von achtQuark sowie vom Berufsunfähigkeitsversicherungvergleich.com und Conversionboosting, von den Social Media Agenturen in Deutschland sowie vom Omclub von Randolf Jorberg von Macnotes.de.

Zwei Nähmaschinen stammen von IT-Schulungen.com der New Elements GmbH sowie von Forititude (Handys.net). Ebenfalls gespendet haben die Überbrüder.com, RE:public PR und das Ruanda Hilfsprojekt der VfG Versandapotheke. Eine Nähmaschine stifteten dann noch Futurelab, die Marit AG und Tobias von e-Shop-online.de. Und natürlich herzlichen Dank für drei Nähmaschinen von IC Tourismus.

*) Nachtrag 2: Ihr seid super!
Die erste Tranche ist finanziert. Jetzt geht es weiter (siehe oben stehender Blog-Eintrag).

Fahrrad-Projekt für Ruanda

Samstag, September 17th, 2011

Zur Zeit bin ich auf der Suche nach jemand, der mir die Konstruktionspläne für ein Lastenfahrrad für den afrikanischen Markt macht. Ich habe wirklich alle Anbieter von Lastenfahrräder mir angesehen: Nichts davon passt wirklich.

Hier mal ein paar Bilder von der Situation:

Das Lasten-Fahrrad muss also folgende Bedingungen erfüllen:

  • * Elektro- und Benzinräder scheiden aus mehreren Gründen aus
  • Nötig ist ein berggängiges Lastenfahrrad mit niedrigem Last-Schwerpunkt
  • Das Fahrrad muss preiswert vor Ort hergestellt werden können (ideal wäre ein Umbau eines herkömmlichen Rades)
  • Auch ein Dreirad ist denkbar
  • Das Fahrrad muss mindestens 5×20 Liter Wasserkanister oder drei Bananenstauden transportieren können
  • das Fahrrad muss beladen einfach einen steilen Berg hinauf zu schieben sein (Lastverteiligung)
  • Beim Bergrunterfahren muss das Gefährt sicher sein, der Lastschwerpunkt muss also hinten sein
  • ein Teil der Strassen in Ruanda ist ungeteer, auch hier muss es beladen einsetzbar sein. Ein Anhänger scheidet also m.E. aus

Beim Berg hochschieben werden jetzt die Räder natürlich schief gehalten, dadurch entsteht ein hoher Energieverlust. Die Lösung muss hier eine deutliche Verbesserung sein.

Any ideas? Bitte per Mail an mich (info ät joachimgraf.com)